zeigt offenbar noch nicht den gewünschten Effekt:
http://www.ariva.de/...stum_trotz_angeblicher_Euroland_Krise_c3454661China: 49 Prozent Exportwachstum trotz angeblicher Euroland-Krise
12:05 10.06.10
Bereits gestern sind ungefähre Zahlen durchgesickert, und seit heute
morgen ist es amtlich: Chinas Exporte sind im Mai gegenüber dem Vorjahr
um 48,5 Prozent gestiegen. Insgesamt führte das Reich der Mitte Waren im
Wert von 132 Milliarden Dollar aus -- ein enormer Wert und eine
überraschend hohe Zuwachsrate. Die meisten Volkswirte hatten eher mit
einem Anstieg im Bereich von rund 30 Prozent gerechnet.
Die Daten machen vor allem deutlich, dass der für Chinas Wirtschaft sehr
bedeutsame Exportsektor von der vermeintlichen "Euro-Krise" im letzten
Monat nicht nennenswert beeinträchtigt wurde. Im Gegenteil: Die Erholung
der Auslandsnachfrage hat sich stattdessen sogar beschleunigt, denn im
April lag das Exportwachstum des Landes "lediglich" bei 30 Prozent.
Ohnehin steht die EU nur für rund ein Fünftel des gesamten chinesischen
Exportvolumens; und der Anteil der tatsächlich finanziell schwer
angeschlagenen europäischen Abnehmerländer ist nahezu vernachlässigbar.
Zuletzt sind die meisten asiatischen Exportaktien stark unter die Räder
geraten. Viele Anleger befürchteten in den vergangenen Wochen, dass die
Ausfuhren Asiens wegen der Euro-Krise regelrecht zusammenbrechen würden.
Die China-Daten machen nunmehr deutlich, dass diese Sorgen so gut wie
gegenstandslos waren. Auch aus anderen asiatischen Ländern wurden
zuletzt ermutigende Außenhandelsdaten gemeldet. Südkorea etwa erzielte
im Mai ein Exportwachstum von 41,9 Prozent. Aus Japan liegen noch keine
Daten für den vergangenen Monat vor. Im April lag die Zuwachsrate bei
den Ausfuhren dort aber bei robusten 43 Prozent, so dass wir uns über
die Mai-Werte relativ wenig zu sorgen brauchen. Die
globalwirtschaftliche Erholung -- und damit der asiatische Export-Boom
-- sind eindeutig intakt.
Aufschlussreich sind diese Daten auch im Hinblick auf Chinas Wirtschaft
an sich. In den vergangenen Monaten wurde häufig die Meinung vertreten,
dass Chinas Wachstum zwangsläufig "zusammenbrechen" müsse, nachdem die
Regierung dort den Immobilienmarkt und das Geldmengenwachstum gedrosselt
hat. Viele Beobachter haben aber schon vergessen, dass Peking zuvor die
Geldmenge mit voller Absicht aufgebläht hat, um das Land damit heil
durch die Finanzkrise zu bringen. Jetzt können (und müssen) diese
aggressiven Stimulationsmaßnahmen wieder zurückgefahren werden, denn die
ausländische Nachfrage nach chinesischen Waren ist mit voller Wucht
zurückgekehrt. Der Exportsektor springt jetzt wieder in die Bresche, und
übernimmt die Rolle des Wachstumstreibers.
Trotz des extrem schwachen Aktienmarkt-Umfelds: Wir geben heute die
Prognose ab, dass Chinas Wirtschaft auch in diesem Jahr um mindestens 8
bis 10 Prozent wachsen wird. Damit sind wir noch deutlich konservativer
als altehrwürdige Organisationen wie die OECD, die für 2010 mit einem
Wachstum von über 11 Prozent rechnet.
Dies bedeutet aus unserer Sicht gleichzeitig, dass die jüngsten
Abschläge an den Börsen in China und Hongkong fundamental nicht
gerechtfertigt waren. Wir gehen deshalb davon aus, dass an diesen und
anderen asiatischen Börsen ein erhebliches Erholungs-Potenzial besteht,
sobald sich die Märkte dort erst einmal wieder stabilisiert haben.