Mio. US-$ 01.10.2000 - 30.09.2001 (ggü. Vj.)
§1999/00 (%) 2000/01 (%) 1. Q. (%) 2. Q. (%) 3. Q. (%) 4. Q. (%)
Umsatz§33.813 (10,4) 21.294 (-26,3) 5.841 (-27,6) 5.915 (-18,2) 5.819 (-21,5) 5.155 (-28,1)
Oper. Ergebnis 2.985 (-36,4) -19.029 (-) -2.111 (-) -4.793 (-) -2.566 (-) -9.485 (-)
Nettoergebnis§1.219 (-74,5) -16.198 (-) -395 (-) -3.688 (-) -3.247 (-) -8.800 (-)
Oper. Marge
(oper. Erg./Umsatz) 8,8% -89,4% -36,1% -81,0% -44,1% -184,0%
Gewinn- und Umsatzwarnung für das erste Quartal:
Lucent wird im laufenden ersten Quartal erneut die Erwartungen verfehlen. Das Management gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass das Unternehmen lediglich zwischen 3,1 und 3,4 Mrd. USD umsetzen werde. Dies liegt konsolidierungsbedingt deutlich unter dem Vorquartal, aber auch um mehr als 20% unter den bisherigen Konsensusschätzungen. Auch beim Ergebnis je Aktie vor Sonderaufwendungen wie z.B. Restrukturierungskosten werden die Erwartungen um mehr als 35% verfehlt. Das Management rechnet im kommenden Quartal wieder mit steigenden Umsätzen und geringerem Verlust. Angesichts der insgesamt getrübten Marktverfassung (siehe auch Gewinnwarnung vom Wettbewerber Ciena) und einer derzeit angestrebten Gewinnschwelle bei einem Quartalsumsatz von 4,75 Mrd. USD sehen wir jedoch massive Probleme, die Rückkehr zur Profitabilität wie geplant und von den Kreditgebern gefordert zu erreichen.
Liquidität und Restrukturierung:
Durch die angespannte Liquiditätslage muss Lucent nicht nur Kosten senken, sondern auch Unternehmensteile, die das Management nicht mehr als Kerngeschäftsfelder betrachtet, veräußern und darüber hinaus auch Immobilien bzw. Produktionsstätten versilbern. Angesichts der prekären Situation von Lucent und der aktuellen Wirtschaftlage erwarten wir, das potenzielle Käufer die Preise erfolgreich drücken werden. Durch die Ausgabe von neuen Vorzugsaktien (mit 8% Dividende auf den Nennwert und wandelbar in Stammaktien - daher in etwa vergleichbar mit einer Wandelschuldverschreibung) hat Lucent noch im August eine Kapitalspritze von 1,75 Mrd. USD erhalten, die u.a. zur Finanzierung der Restrukturierungsvorhaben verwendet werden soll.
Die ursprünglich für Ende September 2001 geplante vollständige Abspaltung von Agere Systems ist derzeit auf Eis gelegt. Die Auflagen der Kreditgeber (s.u.) und die derzeitige Marktverfassung sprechen u.E. gegen ein Spinoff im dritten Quartal des Geschäftsjahres, wie es noch vom Management angekündigt wird. Der Verkauf des Glasfasergeschäftes an Furukawa Electric ist zwar abgeschlossen, der Verkaufspreis liegt mit 2,3 Mrd. USD jedoch rund 225 Mio. USD unter der ursprünglichen Abmachung. Der geplante Verkauf der chinesischen Glasfaseraktivitäten an Corning für 225 Mio. USD bedarf u.a. noch der Zustimmung der chinesischen Regierung. Dagegen wurde der Verkauf einer Produktionsstätte in Ohio für 570 Mio. USD an den Vertragsproduzent Celestica abgeschlossen. Im Gegenzug verpflichtete sich Lucent, in den nächsten 5 Jahren entsprechende Produkte im Wert von 10 Mrd. USD von Celestica abzunehmen.
Die Auflagen der Kreditgeber wurden nach den zusätzlichen Restrukturierungsmaßnahmen vom Juli zwar gelockert, u.E. bleibt es jedoch für Lucent weiterhin schwierig diese zu erfüllen. Hinsichtlich des geplanten Spinoffs der Tochter Agere Systems fordern die Kreditgeber u.a., dass die Abspaltung nur erfolgen darf, wenn Lucent bis dahin einerseits einen Quartalsgewinn vor Zinsaufwand, Steuern und Abschreibung und einen Mittelzufluss von 5 Mrd. USD durch Verkäufe von Vermögensteilen (ohne Agere) und Kapitalmaßnahmen wie z.B. die obige Ausgabe von Vorzugsaktien vorweisen kann. Diese Mittel sollen teilweise der Tilgung der Kreditlinien dienen. Durch die bisherigen Assetverkäufe und Kapitalmaßnahmen ist letztere Bedingung bereits zu über 80% erfüllt und sollte daher kein Hindernis darstellen. Problematisch sehen wir jedoch die Ertragsvorgaben. Daneben dürfen die um Agere Systems, Restrukturierungsaufwendungen und andere Sondereffekte bereinigte Eigenkapital- und Ergebnisgrößen (modifiziertes Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) in den kommenden Quartalen gewisse (von Quartal zu Quartal abnehmende) Grenzen nicht unterschreiten. Die Gewinnschwelle auf dieser Basis soll demnach im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erreicht werden. Angesichts der - laut Management - angestrebten Profitabilität bei einem Umsatz von 4,75 Mrd. USD je Quartal und der derzeit schwierigen Marktverfassung im Telekommunikations-Ausrüstungsgeschäft - insbesondere bei optischen Datenübertragungen - sehen wir hier das Risiko für weitere Nachverhandlungen und eine Prüfung der Geduld der Gläubigerbanken.
per 17.12.01
mfg
Twinson
de.geocities.com/your_investor
Quelle Dreba
§1999/00 (%) 2000/01 (%) 1. Q. (%) 2. Q. (%) 3. Q. (%) 4. Q. (%)
Umsatz§33.813 (10,4) 21.294 (-26,3) 5.841 (-27,6) 5.915 (-18,2) 5.819 (-21,5) 5.155 (-28,1)
Oper. Ergebnis 2.985 (-36,4) -19.029 (-) -2.111 (-) -4.793 (-) -2.566 (-) -9.485 (-)
Nettoergebnis§1.219 (-74,5) -16.198 (-) -395 (-) -3.688 (-) -3.247 (-) -8.800 (-)
Oper. Marge
(oper. Erg./Umsatz) 8,8% -89,4% -36,1% -81,0% -44,1% -184,0%
Gewinn- und Umsatzwarnung für das erste Quartal:
Lucent wird im laufenden ersten Quartal erneut die Erwartungen verfehlen. Das Management gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass das Unternehmen lediglich zwischen 3,1 und 3,4 Mrd. USD umsetzen werde. Dies liegt konsolidierungsbedingt deutlich unter dem Vorquartal, aber auch um mehr als 20% unter den bisherigen Konsensusschätzungen. Auch beim Ergebnis je Aktie vor Sonderaufwendungen wie z.B. Restrukturierungskosten werden die Erwartungen um mehr als 35% verfehlt. Das Management rechnet im kommenden Quartal wieder mit steigenden Umsätzen und geringerem Verlust. Angesichts der insgesamt getrübten Marktverfassung (siehe auch Gewinnwarnung vom Wettbewerber Ciena) und einer derzeit angestrebten Gewinnschwelle bei einem Quartalsumsatz von 4,75 Mrd. USD sehen wir jedoch massive Probleme, die Rückkehr zur Profitabilität wie geplant und von den Kreditgebern gefordert zu erreichen.
Liquidität und Restrukturierung:
Durch die angespannte Liquiditätslage muss Lucent nicht nur Kosten senken, sondern auch Unternehmensteile, die das Management nicht mehr als Kerngeschäftsfelder betrachtet, veräußern und darüber hinaus auch Immobilien bzw. Produktionsstätten versilbern. Angesichts der prekären Situation von Lucent und der aktuellen Wirtschaftlage erwarten wir, das potenzielle Käufer die Preise erfolgreich drücken werden. Durch die Ausgabe von neuen Vorzugsaktien (mit 8% Dividende auf den Nennwert und wandelbar in Stammaktien - daher in etwa vergleichbar mit einer Wandelschuldverschreibung) hat Lucent noch im August eine Kapitalspritze von 1,75 Mrd. USD erhalten, die u.a. zur Finanzierung der Restrukturierungsvorhaben verwendet werden soll.
Die ursprünglich für Ende September 2001 geplante vollständige Abspaltung von Agere Systems ist derzeit auf Eis gelegt. Die Auflagen der Kreditgeber (s.u.) und die derzeitige Marktverfassung sprechen u.E. gegen ein Spinoff im dritten Quartal des Geschäftsjahres, wie es noch vom Management angekündigt wird. Der Verkauf des Glasfasergeschäftes an Furukawa Electric ist zwar abgeschlossen, der Verkaufspreis liegt mit 2,3 Mrd. USD jedoch rund 225 Mio. USD unter der ursprünglichen Abmachung. Der geplante Verkauf der chinesischen Glasfaseraktivitäten an Corning für 225 Mio. USD bedarf u.a. noch der Zustimmung der chinesischen Regierung. Dagegen wurde der Verkauf einer Produktionsstätte in Ohio für 570 Mio. USD an den Vertragsproduzent Celestica abgeschlossen. Im Gegenzug verpflichtete sich Lucent, in den nächsten 5 Jahren entsprechende Produkte im Wert von 10 Mrd. USD von Celestica abzunehmen.
Die Auflagen der Kreditgeber wurden nach den zusätzlichen Restrukturierungsmaßnahmen vom Juli zwar gelockert, u.E. bleibt es jedoch für Lucent weiterhin schwierig diese zu erfüllen. Hinsichtlich des geplanten Spinoffs der Tochter Agere Systems fordern die Kreditgeber u.a., dass die Abspaltung nur erfolgen darf, wenn Lucent bis dahin einerseits einen Quartalsgewinn vor Zinsaufwand, Steuern und Abschreibung und einen Mittelzufluss von 5 Mrd. USD durch Verkäufe von Vermögensteilen (ohne Agere) und Kapitalmaßnahmen wie z.B. die obige Ausgabe von Vorzugsaktien vorweisen kann. Diese Mittel sollen teilweise der Tilgung der Kreditlinien dienen. Durch die bisherigen Assetverkäufe und Kapitalmaßnahmen ist letztere Bedingung bereits zu über 80% erfüllt und sollte daher kein Hindernis darstellen. Problematisch sehen wir jedoch die Ertragsvorgaben. Daneben dürfen die um Agere Systems, Restrukturierungsaufwendungen und andere Sondereffekte bereinigte Eigenkapital- und Ergebnisgrößen (modifiziertes Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) in den kommenden Quartalen gewisse (von Quartal zu Quartal abnehmende) Grenzen nicht unterschreiten. Die Gewinnschwelle auf dieser Basis soll demnach im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erreicht werden. Angesichts der - laut Management - angestrebten Profitabilität bei einem Umsatz von 4,75 Mrd. USD je Quartal und der derzeit schwierigen Marktverfassung im Telekommunikations-Ausrüstungsgeschäft - insbesondere bei optischen Datenübertragungen - sehen wir hier das Risiko für weitere Nachverhandlungen und eine Prüfung der Geduld der Gläubigerbanken.
per 17.12.01
mfg
Twinson
de.geocities.com/your_investor
Quelle Dreba