@cvr info: Ich pflichte dir bei, dass Porsche keine Motivation zum Gegensteuern hat. Allerdings wird es der Streubesitz nicht alleine richten können.
Leute die Aktien kaufen schauen sich üblicherweise den Verlauf der Aktie an. Wenn die Aktie ständig Yoyo spielt, dann ist das nicht sehr einladend. Besonders wenn der Yoyo vom Ausgabekurs im Best Case zu gut unter Ausgabekurs pendelt. Wenn eine Aktie Spielball von kurzen Trädes ist, dann scheucht es die Aktionären weg. Das konnte man beispielsweise gut bei Amazon sehen als die im 80 bis 90 US$ Bereich waren... da gab es über 5 Monate jeden Tag Yoyos. Das hat erst aufgehört als Amazon mit sehr guten Zahlen glänzen konnte und weitere Investoren eingestiegen sind, wodurch der Kurs höher und schwieriger zu manipulieren wurde, da auf einmal die Aktie geringere Bewegungen in jegliche Richtung machte. aufgrund der höheren gehandelten Aktienstückzahlen.
Qualität mag sich bei den Käufern durchsetzen, aber das garantiert keinen Erfolg der Firma. Viele Firmen sind mit guten Produkten (Zu guten Produkten) Pleite gegangen. Rendite ist entscheidend für den Aktionär. Als Liebhaber kaufe ich einen Porsche aber halte keine Porsche Aktien wenn die Firma keine gute Rendite bringt. Mit dem gekauften Porsche habe ich zumindest Spaß und kann das dann gegen die Wertminderung aufrechnen. Beim sinkenden Porschekurs habe ich nichts im Gegenzug zum Geldverlust. Die Dividende gleicht das nicht aus.
Es ist schon in meinen Augen besorglich wenn der Kurs, mit nur 20% Streubesitz, nicht den Ausgabekurs halten kann und Yoyo spielt.
@Gladius: Niemand hier im Forum attestiert Porsche problematische Produkte zu haben, mit Ausnahme der ersten Taycan Generation, die doch arg suboptimal gewesen ist wie Stuttgart_0711 darstellte. Die Probleme mit dem Taycan dürften als Anschubsprobleme mit einer neuen Technologie durchgehen. Der neue Taycan dürfte es besser machen, Porsche hatte ja auch 5 Jahre Zeit um die Kinderkrankheiten zu beheben. Parallel hat sich ja bei Elektromobilität auch sehr viel getan.
Mercedes und Porsche kann man auf 2 Weisen vergleichen. Die Produkte und was die Käufer davon halten. Die Rendite aus dem Geschäft.
Während ich schon vor mehreren Beiträgen meine Meinung zu den Produkten dargestellt habe, so muss man anerkennen, dass die Rendite-mäßig sehr gut drauf sind.
Ein Wachstumsunternehmen ist primär aufs Wachsen fokussiert, wer hätte das gedacht ;). Das bedeutet beispielsweise oft, dass es keine Dividende gibt, dafür aber der Aktienkurs steigt weil die Firma ihren Wert steigert. Siehe Tesla. Porsche sehe ich nicht als reines Wachstumsunternehmen, den dafür ist die Entwicklung zu langsam was den Aktienkurs und die Verkaufszahlen angeht. Es ist eine Kreuzung zwischen Wachstum und Value, wobei keines aktuell gut ausgeführt wird. Ein KGV von 14 verdeutlicht es aber ganz gut.
Ein Aktionär liebt Mercedes weil die Aktienrückkäufe machen und hohe Dividenden zahlen. Bei einem Porsche, das zwar wächst, aber knauserig mit deren Gewinn umgeht (Weniger als 40% der operativen Gewinne wird ausgeschüttet), schaut der Aktionär zwei mal hin, besonders wenn der Aktienkurs dafür keinen Ausgleich bietet.
Natürlich spielt der Besitz der Aktien eine Rolle. Während Mercedes sich vor seinen Aktionären nicht verstecken kann, ignoriert Porsche diese aktuell und kann das sehr gut, weil diese eben eine sehr kleine Minderbeteiligung an der Firma haben.
In der Wirtschaft wird ja nicht umsonst vor Minderbeteiligungen gewarnt, weil man ja keinen Einfluss auf das Geschehen hat.
Der Aktionär ist aber auch nicht masochist. Irgendwann verliert er die Geduld wenn er das Gefühl hat gemolken zu werden und dann passiert das, was seit 6 Monaten passiert ist, der Kurs sackt kontinuierlich ab.
Vor diesem Hintergrund wird es nicht reichen mit guten Produkten um die Ecke zu kommen, Porsche wird die Rendite verbessern müssen und vor allem die Aktionäre besser daran beteiligen. Ansonsten dürfte nach einer Zeit wieder Ernüchterung einkehren und die Aktie verschwindet wieder unter dem damaligen ambitionierten Ausgabekurs.