News - 07.09.07 22:55
US-Börsen gehen tiefrot ins Wochenende
Die US-Aktienmärkte haben am Freitag mit kräftigen Verlusten auf den Arbeitsmarktbericht für August reagiert. Die deutlich schlechter als erwartet ausgefallenen Zahlen schürten Ängste vor einer Rezession und verstärkten den Druck auf die US-Notenbank, den Leitzins zu senken.
HB NEW YORK. Der Dow-Jones-Index verlor bis zum Handelsschluss 1,87 Prozent auf 13.113 Zähler. Die US-Technologiebörse Nasdaq gab 1,86 Prozent auf 2565 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500-Index sank um 1,69 Prozent auf 1453 Zähler. Auch die Aktienmärkte in Europa reagierten mit deutlichen Kursverlusten.
Im Wochenverlauf verlor der Dow um 1,8 Prozent, der S&P-500 um 1,4 Prozent und der Nasdaq um 1,2 Prozent. Das US-Arbeitsministerium teilte vor Börsenbeginn mit, erstmals seit vier Jahren habe die US-Wirtschaft einen Stellenrückgang erlitten - um 4000.
Die Markterwartungen lagen bei einem Plus von 110 000 bei den Stellen außerhalb der Landwirtschaft. Für Juli wurde das Plus zudem nach unten revidiert.
"Der Arbeitsmarktbericht war wichtiger als vieles andere, was wir in der letzten Zeit gesehen haben", sagte Tim Ghriskey von Solaris Asset Management in Bedford Hills, New York. Daher sei eine Zinssenkung durch die Fed nun wahrscheinlicher geworden.
Die Angst vor einer Rezession warf aber auch die Frage nach den Folgen für die Ertragslage der Unternehmen auf. Vor allem Aktien von Unternehmen, die stark vom Konsum abhängen, litten unter der Sorge, dass die Kaufkraft der US-Bürger sinken könnte.
Ein anderer Analyst sagte, die Zahlen zeigten, dass die US-Notenbank mit ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Lage falsch gelegen habe. "Es beweist, dass die Fed hinter der Entwicklung herhinkt", sagte Michael Strauss von Commonfund in Connecticut.
Die Futures tendierten bereits vor der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten schwächer: erste Anzeichen hatten zuvor darauf hingedeutet, dass die Hypothekenkrise bereits die Verbraucherausgaben nach unten drückt.
Die Aktien von Harley Davidson fielen um mehr als neun Prozent, nachdem das Unternehmen seine Prognosen für den Absatz im dritten Quartal und den Gesamtjahresgewinn gesenkt hatte.
Harley-Chef Jim Ziener sagte, dies sei "eine schwierige Zeit für den US-Verbraucher". Die Papiere des Autoherstellers General Motors sanken um 4,83 Prozent und notierten bei 29,55 Dollar. Die Aktien des Luxusjuweliers Tiffany gaben um 2,57 Prozent nach.
Auch die Papiere des US-Baumaschinenherstellers Caterpillar verloren mehr als drei Prozent auf 73,44 Dollar.
Apple-Aktien sanken erneut um mehr als zwei Prozent auf 131,77 Dollar. Das Unternehmen hatte zuvor angekündigt, 100-Dollar-Gutscheine an alle iPhone-Käufer zu verteilen, die 599 Dollar für das Handy bezahlt hatten. Inzwischen ist das Handy 200 Dollar billiger.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,46 Milliarden Aktien den Besitzer. 750 Werte legten zu, 2569 gaben nach und 71 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,88 Milliarden Aktien 667 im Plus, 2332 im Minus und 91 unverändert.
An den US-Kreditmärkten stiegen die zehnjährigen Staatsanleihen um 36/32 auf 102-31/32. Sie rentierten mit 4,378 Prozent. Die 30-jährigen Bonds kletterten 56/32 auf 104-26/32 und hatten eine Rendite von 4,696 Prozent.
Quelle: Handelsblatt.com
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