Wenn ich mir die im gesamten Tagesverlauf abenteuerlich hohe Bid - Ask Spanne anschaue und die Orderstruktur auf Tradegate, dann treiben hier einige Kleinaktionäre im Umfeld der charttechnisch hochrelevanten SMA200 (Stand heute: 0,66 €) ihre Spielchen.
Ein klares charttechnisches Kaufsignal, das spätestens mit dem nachhaltigen Bruch der 0,70 € Marke und dem dort verlaufenden langjährigen Abwärtstrend entstehen würde, wollen einige Marktteilnehmer ganz offensichtlich (noch) nicht auslösen.
Wer sich bei Kursen zwischen 50 und 60 Cent ordentlich mit Q.beyond eingedeckt hat, liegt beim aktuellen Kursniveau freilich schon zweistellig im Plus. Das sollte man vielleicht nicht ganz vergessen, wenn man sich wundert, wer bei einem langfristig betrachtet "Witzkurs" von 0,72 € 40.000 Aktien ins Bid stellt. Ausgehend vom Jahrestief um 0,50 € sind das bereits über 40% Rendite...
Dass die übergroße Mehrzahl, der q.beyond Aktionären auf durchschnittlichen Anschaffungskosten jenseits der 1EUR Marke sitzen dürfte, juckt Trader, die nahe der Jahrestiefs eingestiegen sind, freilich nicht die Bohne. Mit Erreichen des aktuellen Kursniveaus waren hier bereits schnelle 20% drin.
Nachdem die Nachfrage der "Altaktionäre" hier selbst bei 50 Cent allenfalls mäßig ausgeprägt war und seither keinerlei positive News veröffentlicht wurde, die einen 20%-Kursanstieg hätte rechtfertigen können, ist es freilich nicht verwunderlich, dass die Nachfrage selbiger Langfristanleger 20 Cent oberhalb des Jahrestiefs - man möchte sagen - erst recht nicht stärker ausgeprägt ist.
Demzufolge ist der Kurs weiterhin ausschließlich Spielball kurzfristiger Zocker, die nicht mit dem Ballast haushoher Einstandskurse und Buchverluste beladen sind, sondern die Aktie ausschließlich unter charttechnischen Aspekten traden. Und diesbezüglich hat sich mit dem Bruch sämtlicher relevanter Durchschnittslinien, angefangen vom kurzfristigen Durchschnitt SMS 38 und 50 über den mittelfristigen Durchschnitt SMA100 bis hin zum langfristigen Durchschnitt SMA 200 hier in den letzten Tagen und Wochen eiben doch einiges getan, was bei Kurzfristzockern die Basis für ein verstärktes kurzfristiges Kaufinteresse darstellen könnte.
Das für Longinvestments mit Bruch der SMA200 deutlich verbesserte Tradingsetup ist freilich nur die eine Seite des CRV... die andere Seite die sie Wahrscheinlichkeit einer kurzfristigen positiven Kursentwicklung und mithin die Frage der Wahrscheinlichkeit eines positiven Kurstriggers in Form guter oder zumindest vom Markt positiv aufgenommener Unternehmensnachrichten.
Die Schweigsamkeit des Unternehmens in Sachen "Escrow Account" lässt mich diesbezüglich etwas zweifelnd zurück. In der Vergangenheit war q.beyond nicht müde geworden, jede noch so irrelevante Geschäftsbeziehung o.ä. als News zu verkaufen. Bei der Frage "Escrow" wiederum, an der für jedermann erkennbar die Erfüllung oder Nichterfüllung der Jahresprognose 2023 hängt, schweigt sich das Management auch fünf Wochen nach Ende des Geschäftsjahrs 2023 noch aus, obwohl jedermann in Vorstand und Aufsichtsrat bewusst sein muss, wie groß das Informationsinteresse des Kapitalmarkts diesbezüglich ist. Ob nun fundamental begründet oder nicht...