Haben wir die Finanzkrise nicht auch letztenendes den Analysten zu verdanken?
Ich bin u.a. bei AIG investiert und das schon seit 2008 und habe mich somit auch mit der Historie ein bißchen beschäftigt. Somit habe ich auch die Analysen gelesen und die damit parallel dazu die Kursempfehlungen. AIG wurde bis in das Jahr 2008 bei einem Kurs von 64$ als klarer Kauf empfohlen---obwohl Insider wußten wohin die Reise geht.
Anfang des Jahres 2009 wurde im Handelsblatt in einer Kolumne geschrieben ,ob es nicht ratsam wäre , Analysen für Börsennotierte Unternehmen für zwei Jahre auszusetzen. Leider verlief diese Anregung im Sande. Ich denke hier waren Lobbyisten am Werke und haben aus Eigeninteresse dies unterbunden --oder nicht weiter verfolgt. Sinn hätte es allemal gemacht.
Der Grund ist simpel, auch im Jahr 1999/2000 wärend des " Neuen Marktes" hatten wir diese Probleme, die Überforderung der Analysten von diversen Banken und anderen Instituten. Sie konnten bei 10 Börsengängen in der Woche keine wirkliche Analyse der an der Börse strebenden Unternehmen mehr abgeben und haben somit nur fahrlässige Schätzungen unternommen. das Resultat kennen wir alle.
Nicht viel anders ist es zum jetzigen Zeitpunkt, nur umgekehrt, keine will einen Fehler machen und sich zuweit aus dem Fenster lehnen und weil das so ist , kommen solche Analysen zustande wie bei QSC---natürlich auch bei vielen anderen Unternehmen.
Der Umkehrfall ist, dass auch heute noch Erwartungen an Unternehmen ( Umsatz,Gewinn usw.) und zwar durch Analysten , geschrieben und ausgesprochen werden, die diese Unternehmen in der jetzigen Krise nie erreichen können und weil das so ist, werden nach bekanntgabe der Quartalsberichte diese Unternehmen aufs Schlimmste abgestraft. Die Erwartungen der Analysten passen sich einfach nicht den Marktgegebenheiten an.
Darum müssen wir es weiterhin über uns ergehen lassen, obwohl wir den Unsinn erkennen.