03-08-2011 21:46 DEVISEN/Franken-Höhenflug nach SNB-Massnahmen gebremst - Erholung beim Eurokurs
NEW YORK (awp international) - Die Massnahmen der Schweizer Notenbank (SNB) gegen die Frankenstärke haben den Höhenflug der Schweizer Währung am Mittwoch zum Stillstand gebracht. Am späten Mittwochabend notieren sowohl der US-Dollar wie auch der Euro zum Franken leicht fester als noch zu Handelsschluss in Europa. Das Eingreifen der SNB hatte am Vormittag zu einer deutlichen Abschwächung des Frankens gegenüber den Leitwährungen geführt, am Nachmittag hatte der Franken aber wieder zugelegt.
Gegen 21.30 notiert der USD zum CHF noch bei 0,7682 CHF gegenüber 0,7657 CHF am frühen Abend. Der EUR hat sich wieder über 1,10 CHF verstärkt.
Die Nullzinspolitik der Schweizer Notenbank (SNB) hat am Mittwoch auch den Kurs des Euro zum Dolllr gestützt. Die europäische Gemeinschaftswährung stand zuletzt in New York bei 1,4318 US-Dollar und damit nur unweit unter ihrem zuvor erreichten Tageshoch von 1,4342 Dollar. Vor dem Eingreifen der Schweizer war er im frühen Handel zeitweise noch bis auf 1,4147 Dollar gefallen.
Die SNB hatte angekündigt, den Leitzins nun so nahe wie möglich bei Null Prozent anlehnen zu wollen, um die eigene überbewertete Währung zu belasten. Die Massnahmen zeigten vorerst Erfolg. Der als Fluchtwährung zuletzt auf immer neue Rekorde zum Euro und Dollar gestiegene Franken gab bis zuletzt nach. "Der Schweizer Notenbank (SNB) ist es zumindest kurzfristig gelungen, den Euro damit etwas zu stützen", sagte Ulrich Wortberg, Devisenexperte von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).
Einen nachhaltigen Erfolg der Massnahmen der SNB erwartet Wortberg jedoch nicht. "Nur direkte Interventionen der Schweizer am Devisenmarkt hätten eine Erfolgschance." Den Euro erwartet der Experte wegen der angespannten Lage in Italien und Spanien weiter unter Druck, auch wenn sich die Lage an den Anleihemärkten der beiden Länder am Mittwoch leicht entspannt habe. Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi verteidigte in einer Stellungnahme vor dem Parlament in Rom die Krisenmassnahmen seiner Regierung gegen den Druck der Finanzmärkte.
Die Konjunkturabschwächung in den USA ist für Wortberg ein zusätzlicher Belastungsfaktor. So hatte sich im Juli der Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor überraschend eingetrübt. Der Experte rechnet daher auch in den kommenden Tagen mit einer hohen Verunsicherung an den Finanzmärkten./tih/he
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