Für den Milliardär und Investmentguru Warren Buffett ist bei Unternehmen vor allem ihre Preissetzungsmacht entscheidend. Das Management schaut sich der 80-Jährige dagegen manchmal überhaupt nicht an.
"Die wichtigste Entscheidung bei der Bewertung eines Unternehmens ist die Preissetzungsmacht", erklärte der Verwaltungsratspräsident von Berkshire Hathaway in einer Anhörung vor der Financial Crisis Inquiry Commission. "Wer die Macht hat, die Preise anzuheben, ohne Umsatz an die Konkurrenz zu verlieren, hat ein hervorragendes Geschäft. Und wer vor einer Preiserhöhung um 10 Prozent erst einmal drei Stossgebete gen Himmel schicken muss, hat ein furchtbares Geschäft."
Buffett hat sein Vermögen mit Aktieninvestments und Übernahmen von Unternehmen gemacht. Zu seinem Portfolio gehören unter anderem Eisenbahnbetreiber und Stromerzeuger, deren Preissetzungsmacht auf dem Mangel an Alternativen für die Kunden beruht. Andere Titel in Buffetts Portfolio wie Coca-Cola und Kraft Foods gewinnen und halten Kunden durch die Attraktivität ihrer Marken.
Ausserggewöhnliches Geschäft ist entscheidend
"Ein aussergewöhnliches Geschäft benötigt kein gutes Management", betonte Buffett in der Anhörung. Beim Gespräch ging es vor allem um Buffetts Investment in die Ratingagentur Moody’s, der Politiker vorwerfen, sie habe im Verlauf des Immobilien-Booms in den USA zu gute Ratings für Anleihen ausgegeben. Buffett begründete sein Investment bei Moody’s mit dem hohen Marktanteil, den die Agentur zusammen mit ihrem Konkurrenten Standard & Poor’s, einer Tochter von McGraw-Hill, gehabt habe. Dieser habe den beiden Firmen Flexibilität bei der Preisgestaltung gegeben.
"Ich wusste nichts über das Management bei Moody’s", erklärte Buffett. "Wenn jemand die einzige Zeitung in einer Stadt besass, hatte er zumindest bis vor etwa fünf Jahren eine Preissetzungsmacht."
Zu sorglos sollte man bei der Bewertung des Managements allerdings nicht sein, warnt Benjamin E. Hermalin, Professor für Volkswirtschaft an der Haas School of Business der University of California in Berkeley. "Wenn es eine wirklich beherrschende Position hat, kann ein Unternehmen eine recht lange Zeit mit einem schlechten Management überleben, aber irgendwann wird es davon eingeholt."
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Die Gedanken hier geben nur meine Meinung wider.
Sprecht mit eurem Finanzberater darüber...