Ich muss noch einmal auf Porsche und Volkswagen zurückkommen. Denn so langsam wird offensichtlich, was wahrscheinlich tatsächlich hinter den Kulissen gelaufen ist und das Chaos auslöste.
Wie gesagt, Porsche hat sich 31,5% über Optionen an Volkswagen gesichert. Gegenspieler dieser Optionen sind Banken. Diese Banken, so die Gerüchte, besaßen aber nicht die komplette Anzahl an Aktien, um diese Porsche bei Fälligkeit zu liefern, es fehlten auch bei den Kursschwankungen Alternativen, um sich anders abzusichern. Also mussten die Banken Volkswagen-Aktien im Markt kaufen. Sie hatten demnach eine große „Minus-Position“ an Aktien (dazu komme ich gleich noch mal). Da aber die Zahl der verfügbaren Aktien immer niedriger wurde, trieben die Banken mit ihren eigenen Käufen sozusagen ihre eigenen Kurse.
Die Idee
Eine Lösung musste her. Jeder den ich kenne, war davon überzeugt, dass Volkswagen bei 400 Euro massiv überbewertet sei. Diese eindeutige Schieflage zieht natürlich Zocker an, wie die Fliegen. Die größten „Zocker“ sind Hedge-Fonds, die ein hohes Interesse daran hatten, gegen diese Überbewertung von Volkswagen mit den verschiedensten Strategien zu traden.
Die Banken haben nun also diesen Hedge-Fonds die Volkswagen-Aktien geliehen, die sie mittlerweile zur Sicherung der Optionen erworben hatten. Und das in dem Wissen, dass die Hedge-Fonds diese Aktien im Markt verkaufen werden, um von fallenden Kursen zu profitieren (shorten). Wenn man sich eine Volkswagen-Aktie leiht, diese zu 400 Euro verkauft und zu 220 Euro etwas später zurückkauft, hat man schließlich einen satten Gewinn von 180 Euro je Aktie in der Tasche. Ein geniales Geschäft, für die Hege-Fonds, so schien es.
Die Banken wussten wie wenig Aktien nur noch im Markt frei verfügbar sind. Ihnen musste also klar gewesen sein, dass wenn die Hedge-Fonds die geliehenen Aktien im Markt verkaufen, der Volkswagen-Kurs massiv einbrechen wird!
Siehe auch: www.sharewise.com/news_articles/1839-Volkswagen-Porsche-Kurse