Vonovia Aktie

Du bist ja finanztechnisch fast so ein Genie wie so mancher Wirtschaftsminister. Alle Achtung!

Wozu du für so ein relativ einfach gestricktes Beispiel Excel bemühst ist mir ein Rätsel. Ist nicht böse gemeint.

Aber im Ernst. Deine beiden Beispiele hinken etwas und außerdem ist (mir) völlig unklar auf was du eigentlich hinaus willst.

Du darfst dabei in der Gesamtbilanz natürlich nicht die ausgezahlten Dividenden außen vor lassen.

Wenn man deine Beispiele ohne Spesen für An-/Verkauf rechnet und die Kapitalertragssteuer und Soli vereinfacht mit 25 % annimmt und auch die erhaltenen Dividenden nicht reinvestiert sondern einfach zinslos schlummern lässt hast du....

Im Fall 1) innerhalb von zehn Jahren damit aus deinem Anfangskapital von 100 Tsd Euro abzüglich der anfallenden Steuern ein Endkapital von 175 Tsd Euro erzielt. Zwar hat sich das Anlagekapital nicht verändert(keine Kursgewinne), dir wurden während der 10 Jahre aber 100 Tsd Euro an Dividenden ausgeschüttet und dein EK für deine Aktien ist damit auf 0 Euro gesunken. Der Gewinn pro Aktie beträgt also exakt 10 Euro. Insofern hast du dann aus Sicht des Finanzamts 100 Tsd aus Kursgewinnen erzielt für den du  Kapitalertragssteuer und Soli zahlen musst. Wenn du die Dividenden(steuerfrei) und den Verkaufserlös zusammenzählst kommst du auf etwa 175 Tsd Euro.

Das würde sich rechnerisch auch nicht ändern, wenn die Dividenden steuerpflichtig wären und nicht aus dem Einlagenkonto ausgeschüttet werden würden.

Wer  makroökonomisches Verständnis hat und den klaren Zusammenhang zwischen Immo-Aktie und Staatschulden/Inflation/Zinsen kennt, der ist hier wohl seit geraumer Zeit eh schon wieder aus dieser Branche raus bzw. in begünstigte Branchen geswitcht, die sich  parallel oft vervielfachen. Und es geht auch nicht nur isoliert um Vonovia oder nur Wohnungsbau. Wer mal diese Scheuklappen ablegen würde, der würde erkennen es ist ein Problem der ganzen Immo-Branche und das auch euopaweit, da eben dort sehr viel mit Fremdkapital gearbeitet wird, was immer wieder refinanziert werden muß und daher die Zinsen für dieses Fremdkapital den Gewinn klar mitbestimmen. Und da ist die Entwicklung eben nicht so vorteilhaft gelaufen wie man lange bis zum Herbst im letzten Jahr noch dachte.  DAX macht seit Monaten ständig neue Allzeithochs. Gibt also genug gute Alternativen. 

Und auch wer etwas Charttechnik beherrscht, sollte hier schon länger von der Signallage  vorgewarnt sein und daher nicht mehr investiert. Gibt  zwei Gruppen an der Börse. Die einen sind eher emotionslos und flexibel genug um vom vom lahmenden Pferde auf einen Galopper schnell zu wechseln. Die anderen sind zu stolz auch Fehler einzuräumen und reden sich ihren lahmen Gaul zu lange schön und vergessen dabei die Performanceverluste und Opportunitätskosten. Es hatte hier doch schon lange massenweise Warnungen in diesem Thread gegeben vor dieser Entwicklung. Wer alles lieber negierte, der sieht eben jetzt die große Schere zwischen dem Wert an dem man klebte und den Werten die stattdessen besser gelaufen sind. Und nochmal zur Erklärung:

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