Tanken eines Automobils an einer Benzinzapfsäule (Symbolbild)
Donnerstag, 12.09.2024 13:20 von | Aufrufe: 979

Benzinpreise im Sinkflug: E10 und Diesel erreichen neue Tiefststände

Tanken eines Automobils an einer Benzinzapfsäule (Symbolbild) - ©iStock

Nach Angaben des ADAC ist der Benzinpreis in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit Ende 2021 gefallen. Am Mittwoch lag der bundesweite Tagesdurchschnitt für Superbenzin der Sorte E10 bei 1,643 Euro pro Liter. Diesel erreichte bereits einen Tag zuvor mit 1,546 Euro pro Liter den tiefsten Stand der letzten drei Jahre. Sowohl Diesel als auch E10 verbilligten sich somit innerhalb eines Tages um weitere 0,7 Cent.

Ursachen für den Preisverfall

Der wichtigste Grund für den anhaltenden Preisrückgang bei Kraftstoffen sind die sinkenden Ölpreise auf den internationalen Märkten. Seit Wochen ist ein Rückgang der Ölpreise zu verzeichnen, was sich direkt auf die Preise an den Zapfsäulen auswirkt. Dieser Trend hat unter anderem auch mit der derzeit schwachen globalen Konjunktur zu tun.

Ein entscheidender Faktor ist die wirtschaftliche Flaute in China, die weltweit zu einer gedämpften Nachfrage nach Rohöl geführt hat. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) ist die globale Nachfrage nach Rohöl in der ersten Jahreshälfte 2024 im Vergleich zum Vorjahr nur um 0,8 Millionen Barrel pro Tag gestiegen, das schwächste Wachstum seit 2020.

Gleichzeitig waren auch die Konjunkturdaten aus den USA nicht so stark, wie ursprünglich erwartet, was ebenfalls zu einer Schwächung der Nachfrage führte. Seit Anfang August hat sich der Preis für Brent-Rohöl, die Nordseesorte, um etwa sieben Dollar pro Barrel reduziert.

Zukunftsprognosen und mögliche Risiken

Ob dieser Preisverfall an den Tankstellen anhält, ist jedoch unsicher. Der ADAC weist darauf hin, dass die US-Notenbank möglicherweise die Zinsen bald senken könnte. Eine Zinssenkung könnte die Wirtschaft ankurbeln, was zu einer stärkeren Nachfrage nach Rohöl führen könnte. Auch geopolitische Risiken, insbesondere die Spannungen im Nahen Osten, könnten die Ölpreise schnell wieder in die Höhe treiben.

Aktuell hat sich der Rohölpreis nach einem jüngsten Tiefststand leicht erholt. Am Donnerstag stieg der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent auf 71,39 Dollar, was einem Anstieg von 78 Cent im Vergleich zum Vortag entspricht. Auch der Preis für West Texas Intermediate (WTI), die US-Sorte, kletterte um 80 Cent auf 68,11 Dollar. Hierbei spielen auch temporäre Faktoren eine Rolle, wie etwa ein tropischer Wirbelsturm, der die Ölförderung in den USA vorübergehend gestoppt hat.

Dennoch bleiben die langfristigen Perspektiven unsicher. Eine Rückkehr zu höheren Preisen könnte durch eine verbesserte Wirtschaftslage oder durch erneute Störungen auf den globalen Ölmärkten schnell Realität werden.

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