Mittlerweile scheint die Polarisierung aber noch etwas weiterzugehen. Die University of Michigan veröffentlicht monatlich eine Umfrage, die sich unter anderem ausgiebig mit Inflationserwartungen und der Konsumstimmung befasst. Glücklicherweise werden die Daten disaggregiert nach Parteizugehörigkeit veröffentlicht:
Ist auch nur eines dieser beiden Extreme realistisch? Vermutlich nicht. Realistischer erscheinen die Erwartungen der “Independents”, nämlich, dass die Inflation etwas höher als ohne Trump ausfallen dürfte, gleichzeitig aber eben auch das Wachstum leicht höher ausfallen sollte.
Warum schreibe ich dennoch derart ausführlich über eine kaum beachtete Umfrage? Zum einen scheint mir schwer vorstellbar, wie eine derartige Polarisierung überwunden werden kann. Auf die lange Frist passt dies zu unseren in den letzten Wochen angeführten Argumenten, dass die USD-Stärke durchaus auf wackeligen Füßen steht. Denn eine solche Polarisierung dürfte langfristig die Risiken deutlich erhöhen.
Zum anderen haben die neuen Umfragewerte kurzfristige Implikationen: Es dürfte sehr unwahrscheinlich sein, dass es dem kommenden Präsidenten Donald Trump gelingt, die Inflation in einem Jahr nahezu aus der Welt zu schaffen. Und schafft er dies nicht, dürften einige Wähler durchaus enttäuscht sein. Natürlich dürfte Trump dann nicht um Ablenkungen von dieser Entwicklung verlegen sein. Ich sehe nur das Risiko, dass die Art der Ablenkung, die ihm derzeit durch den Kopf geht (Grönland/Kanada/Mexiko ökonomisch oder militärisch unter Druck setzen), langfristig gesehen nicht unbedingt gut für den Dollar ist.
Für’s erste können USD-Bullen natürlich weiterhin ihre Hoffnungen darauf setzen, dass die Fed auf die starke US-Realwirtschaft und die vermutlich etwas höhere Inflation mit einer falkenhaften Geldpolitik reagiert, was positiv für den USD wäre. Nur ist es eben auch meine Aufgabe, auf Risiken für die Marktsicht hinzuweisen. Und von diesen findet man doch gar nicht so wenige, wenn man nur gründlich genug sucht.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
---|---|---|---|
SJ6D4X | Call | EUR/USD | Hebel: 5,7 |
SY7TMF | Put | EUR/USD | Hebel: 5,4 |
Weitere Diskussionen innerhalb des Trump-Universums über Umsetzung der höheren Zölle
Heute Nacht (europäischer Zeit) kamen Berichte auf, dass das Team von Donald Trump darüber nachdenkt, die Zölle nach und nach zu erhöhen, um so einen (noch) deutlicheren Anstieg der Inflation abzuschwächen. Berichtet wurde, dass ein Anstieg der Zölle um 2%25 bis 5%25 pro Monat im Gespräch ist, die Idee aber noch in den Kinderschuhen steckt, d.h. noch überhaupt nicht klar ist, was Trump von dieser Idee hält. Dennoch reagierte der USD bereits mit Schwäche auf die Meldungen.
Wie so oft in den letzten Wochen sollte man vorsichtig sein, derartige Meldungen für bare Münze zu nehmen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass wir im Verlaufe der nächsten Stunden dann wieder völlig gegensätzliche Meldungen bekommen. Dennoch hält die Meldung meiner Meinung nach einiges an Information für uns bereit: Es scheint noch keine ausgemachte Sache zu sein, wer wirklich wie stark mit Zöllen belegt wird. Zum anderen scheint die Luft für weitere USD-Stärke bei Werten nahe der Parität doch langsam etwas dünner zu werden, wenn solche Meldungen schon ausreichen, um diese ins Wanken zu bringen.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
---|---|---|---|
SQ3D9S | Long | EUR/USD | Faktor: 9 |
SN005X | Short | EUR/USD | Faktor: -9 |
Zehn DAX-Trends für das Börsenjahr 2025
Gäbe es so etwas wie ein Börsenwort des Jahres, so wäre es 2024 sicherlich »Rekordhoch«. Denn auch wenn Anfang des Jahres die wenigsten damit gerechnet hätten, konnten fast alle großen Indizes neue Höchststände verzeichnen. Was uns im Börsenjahr 2025 alles erwarten könnte und welche Trends den DAX bewegen dürften, erfahren Sie hier.
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