Informationen über Viren oder andere Erreger mit Pandemie-Potenzial würden künftig schneller international geteilt. Eine schnellere Gegenreaktion wäre dann möglich. "Und da steigt einfach die Wahrscheinlichkeit, dass ein lokaler Ausbruch nie zu einer Pandemie wird, wenn man so ein Abkommen hat", so Lauterbach.
Lehren aus Corona
Mit dem neuen Vertrag verpflichten sich Länder, ihre Gesundheitssysteme und die Überwachung des Tierreichs zu stärken. Krankheitsausbrüche sollen schnell entdeckt und möglichst im Keim erstickt werden. Der WHO-Vertrag soll zudem chaotische Zustände bei der Beschaffung von Schutzmaterial und eine ungerechte Verteilung von Impfstoffen verhindern.
Dies waren Kritikpunkte am Corona-Management der Weltgemeinschaft. Ab Ende 2019 hatte sich das bis dahin unbekannte Virus Sars-CoV-2 von China aus innerhalb von Wochen weltweit ausgebreitet. Mangels klarer Regeln für die Impfstoff-Verteilung zogen die schwächsten Länder damals den Kürzeren. Die Menschen dort mussten oft lange auf die schützenden Mittel warten.
Lauterbach über USA enttäuscht
Bedauernd äußerte sich Lauterbach darüber, dass sich die USA mit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump nicht mehr an den Verhandlungen beteiligt haben und mit Wirkung im kommenden Januar aus der WHO austreten wollen. "Natürlich ist all das deutlich geschwächt worden durch den geplanten Austritt der Vereinigten Staaten", sagte er. "Aber der Rest der Weltgemeinde hat hier doch sehr gut zusammengearbeitet, sodass es eine große Leistung ist, dass der Vertrag jetzt zustande gekommen ist - trotz der widrigen Umstände."/bw/DP/nas
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