Im Grunde beschreibt der Autor die allgemeine Lage genauso, wie ich das auch sehe. Der Unterschied liegt darin, dass er das offenbar für die neue Welt hält, ich hingegen es kritisch sehe und meine, dass dies nicht dauerhaft so bleiben kann. Solange die Notenbanken weiter fleissig nachdrucken, funktioniert das aber noch.
Aber nun zu GME. Da war nichts Neues für mich dabei. Insbesondere, was die Optionen betrifft, auf denen hier viele Hoffnungen zu ruhen scheinen. Und er schreibt ja zu recht:
"It is not clear how much leverage the Gamma Squeeze adds, quantitatively. Or how repeatable it is. Or how stable – could it break down just as easily with a counter-surge of put options? (Which would exploit the new downside risk implicit in the covered call.) Frankly, I don’t know."
Der Kauf einer Option ändert per se nichts am Aktienkurs und auch nicht an deren Anzahl. Und man kann wohl davon ausgehen, dass die meisten Optionen gedeckt sind oder anderweitig gehedged, was zu gegenteiligen Effekten führt.
Auch kann ein cash-settlement Bestandteil der Optionsbedingungen sein. Und natürlich kann man Optionen nur kaufen, wenn sie jemand zum Kauf anbietet. Und der dürfte ein Profi sein, der weiss, was er tut.
Zudem sind Optionen aufgrund der Vola sehr teuer und die meisten dürften wertlos verfallen, weil der strike oft sehr hoch ist.
Für die Verkäufer ein gutes und auch eher risikoarmes Geschäft, wenn professionell gehandhabt. Kann mir auch gut vorstellen, dass Fonds oder andere "longies" Optionen verkaufen. In diesem Fall entfällt der erhoffte Effekt für den Kurs komplett.
Ich kann nicht erkennen, wie durch Optionen ein squeeze massiv getriggert werden kann. Vielleicht kann das ja jemand noch etwas konkreter herausarbeiten.