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Kaum sind die Renditen gestern gefallen, konnte der Goldpreis und die Goldminenaktien aufatmen. Gold konnte im Tagesverkauf die runde Marke von 1.700 Dollar zurückerobern. Auch die Goldminen legten durch die Bank zu. Dazu kommt von anderer Seite Leben in die Branche. Nachdem es lange Zeit vergleichsweise ruhig gewesen ist in Sachen Übernahmen, wagt sich ausgerechnet die Nummer 1 der Branche, Newmont, aus der Deckung.
Newmont gab heute bekannt, GT Gold übernehmen zu wollen. Die Transaktion soll komplett in Cash abgewickelt werden. Das Ganze lässt sich Newmont 311 Millionen Dollar (393 Millionen Kanadische Dollar) kosten. Newmont war bereits mit knapp 15 Prozent an GT Gold beteiligt. Der Aufpreis auf den volumengewichteten 20-Tage-Schnitt beläuft sich auf 38 Prozent. Das Angebot beläuft sich auf 3,25 Kanadische Dollar je Aktie. Das Hauptprojekt von GT Gold ist das Tatogga Gold/Kuper-Projekt in British Columbia. Das Projekt liegt rund 14 Kilometer westlich der Red Chris Kupfer-und-Gold-Mine.
Grundsätzlich ist es an der Zeit, dass sich etwas tut in Sachen Übernahmen im Goldsektor. Die großen Produzenten wie Newmont und Barrick waren in den vergangenen Monaten auffallend passiv. Sicher, die Reisebeschränkungen im Zusammenhang mit Corona machen die Prüfung potenzieller Übernahmeziele nicht gerade einfach. Das dürfte ein Grund sein, weshalb die Übernahme in Nordamerika stattfindet. Positiv für Anleger sicherlich auch: Der Deal wird in Cash abgewickelt. Damit kommt es zu keiner Verwässerung der bestehenden Newmont-Aktionäre und der Konzern zeigt gleichzeitig, welche Möglichkeiten es mittlerweile gibt, da sich die bilanzielle Situation nicht zuletzt im vergangenen Jahr deutlich verbessert hat. Auch wichtig: Schulden muss Newmont wegen einer solchen Übernahme keine machen. Aus Sicht der Anleger wäre es sicher wünschenswert, wenn das Übernahmekarussell nun tatsächlich Fahrt aufnehmen würde. Die deutlich niedrigeren Preise im Vergleich noch zu vor sechs Monaten sollten es möglich machen.