@cvr-info: Ein bissen im Internet suchen fördert Ergebnisse. Hier ein Besipiel nach kurzer Suche: Taycan Rückruf
Das genaue Ausmaß ist ja schwer einschätzbar, weil Porsche dazu auch beharlich schweigt wieviele Akkus sie bis jetzt wechseln mussten. Ein weiterer Indiz, dass der Taycan ein Problem hat, könnten aber auch die immensen Werteverluste für die Taycans der ersten Generation sein. Natürlich kann man argumentieren, dass jetzt wo der neue Taycan kommt, keiner mehr den alten will. Aber die für Porsche sehr untypischen schlechte Restwerte waren da schon etwas verwunderlich. Ähnliche Probleme hat ja Mercedes mit EQE und EQS. Wer will einen Taycan kaufen, der nach 1,5 Jahren nicht mal die Hälfte Wert ist (Basis Taycan 1. Generation)? Audi E Tron ist auch nicht besser. Selbst bei Tesla ist der Wertverlust trotz der ganzen Rabatte in den letzten 2 Jahren nicht so schlimm, aber vor allem sind Teslas billiger.
Ich denke schon, dass Porsche sehr wohl die Deckungsbeiträge für seine E-Modelle kennt. Wenn Tesla die für den Cybertruck kennt, dann Porsche auch für Taycan und co.
Die Entwicklungskosten sind das eine, die Produktionskosten das andere in meiner Sicht. Entwicklungskosten sind bei E Autos heute nicht mehr so gravierend, weil viel schon existiert. Es sein denn man will einen Cybertruck bauen und muss alles neue denken. Das ist aber bei Porsche ja nicht der Fall, weil die ja eine einzige Plattform haben auf der die alle Modelle entwicklen wollen. Es ändert aber ja nichts an den Produktionskosten und die sind eben teuer bei E Autos gegenüber Verbrenner wenn ma nicht sehr stark vertikal integriert ist.
@Micha1: Natürlich hat jeder seine Meinung zu Tesla und das ist auch gut so. Ich bin optimist :)
Deckungsbeitrag und Marge haben sehr wohl was miteinander zu tun. Niemand stellt in Abrede, dass Porsche tolle Deckungsbeiträge und entsprechende daraus resultierende Margen bei den Verbrennern hat. Wo es meiner Meinung nach hackt sind die E Modelle.
Nun kann man wie du es tust argumentieren, dass Porsche mit weniger Marge auf E-Modelle leben kann wenn es diese mit den besseren Margen auf den Verbrennern ausgleichen kann. Das war ja auch die bisherige These bei vielen. Nur hat dies eine Kehrseite der Medaille. Wenn die "Brot und Buttermodell" E-Modelle wachsen im Absatz, wie jetzt EMacan und co, dann belastet es die Margen der Verbrenner auch viel stärker. Als Analogie kann wieder Tesla herhalten. Tesla war solange sie nur Modelle X und S produziert haben rentabel, erst mit Produktion von Modell 3 wurden sie erstmals unrentabel. Das hat sich erst geändert als das Modell 3 Deckungsbeitragspositiv geworden ist. Dann waren bei Tesla wird insgesamt eine positive Marge da.
Es bleibt in meinen Augen also dabei, dass der Deckungsbeitrag für die Porsche E-Modelle entscheiden sein wird. Sollte Porsche bei jedem E-Modell Geld verlieren wegen eines negative Deckungsbeitrages (Und das war es wohl beim Taycan der ersten Generation), dann wird es unangenehm. In einer gewissen Weise scheint Porsche das auch so zu sehen, denn die für 2024 gesenkte Prognose auf 15 bis 17% anstelle der übliche 20% bei der Marge ist bekannt gemacht worden. Und das obwohl Porsche hat verlauten lassen, dass sie es bei den E-Modellen nicht mehr so radikal angehen werden wie ursprünglich geplant und wieder mehr auf die Verbrenner setzten werden. Man stelle sich vor wie die Marge ausgesehen hätte wenn Porsche weiter so radikal auf die E-Autos zu lasten der Verbrenner gegangen wäre.
Und zu deiner Aussage "Daher hat der EMacan auch schon so einen riesigen Auftragseingang". Tesla hat für den Cybertruck gut 2 Millionen Vorbestellungen rein bekommen. So sehr Auftragseingänge sich toll anhören, wenn mit dem Auto keine gute Marge erwirtschaftet werden kann, dann hat es wenig Sinn. Für den Cybertruck wissen wird, dass es wohl 1 bis 1,5 Jahren brauchen wird. Beim aktuellen hochfahren der Produktion wird Tesla also wohl 125 bis 150.000 Cybertrucks produzieren müssen bevor dieser eine gesunde Marge haben wird. Frage ist wie sieht es beim EMacan aus? Das weiss nur Porsche aktuell mit ihren Prognosen und wir werden es im laufenden Jahr vielleicht feststellen können.