Danke für deine 'konstruktive' Kritik an meiner Art zu handeln (von Strategie wollen wir beide lieber nicht reden). Ich nehme es mal als fürsorglichen Ansatz deinerseits.
Jetzt aber mal zu übergeordneten Gedanken zum Thema CT & Zeithorizont.
Zum Glück tauchen in deinem Statement auch Dinge wie Fehlausbruch, "rechts vom Chart sind wir blind" etc auf, sonst würde ich dir jetzt für deine "I told you Analyse" einen "Rüffel" erteilen.
Denn wäre die Richtung der Indizes soooo sonnenklar gewesen, wie es jetzt im Nachhinein den Eindruck macht, stellt sich für mich doch nicht die Frage, wie sieht der Chart (nehmen wir US dazu, DIE Charts) jetzt aus, sondern WIE tradet man das (respektive wie tradet DU das???)
Ich habe immer wieder betont, dass meine Trading-(Nicht)Strategie NUR in volatilen Seitwärtsphasen funktioniert. Schauen wir uns den DAX der letzten Monate an, so konnte man, wenn man im kurzen (5min) unterwegs war, per Scalp und Swing eine Menge Punkte einheimsen. Dabei auf SL zu verzichten, mag gefährlich sein (aber das ist Börse immer), war aber aus meiner Sicht (für mich!!) richtig, denn MIT "üblichem" SL wären Gewinne aufgrund vieler vieler Fehlsignale, geschlagener Haken, "Finten" der Bankster/Algos schlicht nicht möglich gewesen.
Worauf ich hinaus will. Will ich traden, muss ich mich an irgendeiner Stelle doch mal entscheiden, was ich tue, wo ich ein- oder aussteige etc.
Wenn du also im mittel bis langfristigen Horizont unterwegs bist, hast du doch deine Erkenntnis, wo der Hase hinläuft, in Trades verwandelt. Du bist also zu einer Überzeugung gekommen, der du auch Taten folgen lässt. Was wir NICHT wissen, aber viel interessanter wäre als ein Szenario zu skizzieren (CT), was zukünftig kommen könnte und Monate später 'I told you' zu sagen, wäre doch konkret aufzuzeigen, wann du womit (live!) einsteigst, wo du deinen Stopps setzt, wann du Gewinne mitnimmst, Positionen ganz auflöst oder aufstockst etc. Denn bei allem Respekt für deine damalige Analysen, wie gehst DU real mit den Tages- oder Wochenschwankungen um? Wo sind da die SLs? Wurden die abgeholt oder nicht? Oder stand dein Szenario steigender Indizes seit DAX 10.000 (Pi mal Daumen) fest, und du machst es Kostolany-like - Long, schlafen legen, Monate später reinschauen, fertig?
Persönliches Fazit: egal, was ich denke, will ich etwas gewinnen, muss ich traden. Das impliziert selbstverständlich das Risiko des Verlustes. Und das heißt auch nicht, dass ich immer im Markt sein muss, damit das nicht falsch verstanden wird. Aber was würde es mir bringen, mich dauerhaft an Charts zu ergötzen, mich aber nicht zu handeln trauen?
Ich wundere mich z.b. oft über Schecke, der hier sehr oft Tag für Tag wunderbare Strategien und Szenarien skizziert (großes Kompliment!), sie aber an der Seitwärtslinie beobachtet und auf das sichere Signal wartet, was dann oft genug doch nicht kommt. Natürlich kann man darin einen Vorteil sehen, denn eigene zutreffende Analysen mangels eindeutigem Einstieg NICHT zu traden, bewahrt einen vor Verlusten, nimmt aber auch Chancen. Und gäbe es 100%ige Sicherheit an der Börse, gäbe es kein Diskussionsforum. Wäre alles so einfach, wie es hinterher aussieht, hätten wir nur Gewinner.
@allen viel Erfolg weiterhin und fette Gewinne!
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Dass der DAX die 11.000 hinter sich lässt, scheint sicher. Da warten fette Widerstände aus dem mittelfristigen Abwärtstrend. Geht er dort durch wie Butter oder ist dann Zeit zu konsolidieren? Ich bin gespannt, ob wir schon mitten in der Jahresendrallye sind oder ob die Algos noch Überraschungen für uns bereit halten?