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Boerseneinsteiger richten sich oft an der Mehrheitsmeinung aus,
mehr noch als die alten Hasen. An dieser Stelle wurde einige
Male darueber geschrieben, dass genau das keine gute Basis ist,
um eine Ueberrendite zu erwirtschaften. Im Gegenteil, oft
erreichen Privatanleger damit das Gegenteil in allen Bereichen:
Man benoetigt viel Zeit, um sich die Informationen zu beschaffen
und erwirtschaftet am Ende doch nur eine Rendite, die schlechter
ist als die Marktrendite und faehrt dabei ein Risiko, das hoeher
ist als das Marktrisiko.
Genau so haeufig wird an dieser Stelle auf die Analysten
geschimpft, deren Jahresprognosen nicht das Papier wert sind,
auf dem sie gedruckt werden. Fuer die Analysten ist es sogar
noch schlimmer; die Analysen taugen oft nur als Drehbuch fuer den
Film "wie es garantiert nicht kommen wird".
Eindrucksvoll beweist das eine neue Studie, in der die Erwartungen
fuer den Dollar aus dem ZEW-Finanzmarktreport mit der realen Ent-
wicklung verglichen werden. Und es zeigt sich, dass der Dollar
umso schwaecher ist, je mehr Analysten einen steigenden Dollar
erwarten. Der Dollar macht also genau das Gegenteil von dem, was
die Mehrheit erwartet.
Diese Erkenntnis scheint aber lange zu brauchen, bis sie im
Bewusstsein eines Privatanlegers ankommt. Der Glaube an Spezia-
listen, die sich auskennen, der Glaube an den Guru, der es besser
weiss, scheint im menschlichen Erfahrungsschatz tief verwurzelt
zu sein. In der Medizin oder der Informatik gibt es aber zwischen
Ursache und Wirkung, zwischen Symptomen und Diagnose feste
Zusammenhaenge, waehrend die Boerse hochgradig zufaellig und
chaotisch ist. Und wenn es keinen Zusammenhang zwischen Gewinnen
und Kursen, zwischen Nachrichten und Kursreaktionen gibt, kann
man daher auch mit bestem Wissen keine verlaesslichen Prognosen
treffen.
Schoene Gruesse
Die Redaktion von boersenmagazin.de.
Mit freundl. Grüßen TraderonTour